Am Vorabend des Gedenktages an die Novemberpogrome 1938, nahm die 8. Klasse AHS an einem Symposium der Misrachi Österreich zu einem sehr spezifischen Aspekt der Schoa teil, nämlich zum Thema „Freitod“ in der Schoa.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln wurde dieser bislang wenig beleuchtete und sehr traurige Aspekt der Schoa-Forschung untersucht und von unterschiedlichen Referenten beleuchtet. So erfuhren die ZuhörerInnen am Judenplatz 8 beispielsweise etwas über die Motivation der Jüdinnen und Juden, sich das Leben zur Zeit der Schoa zu nehmen, inwieweit der Begriff „Freitod“ hier überhaut anwendbar ist, dass dieser letzte Akt unter anderem eine letzte Form der Selbstbestimmung war, wie der Selbstmord in der jüdisch-halachischen Welt angesehen wird und wie Viktor Frankl zu diesem stand (Stichwort: Trotzdem „Ja“ zum Leben sagen).
Unter den Vortragenden befanden sich Mag. Wolfgang Schellenbacher vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, Dr. Michael Preitschopf, Dr. Eleonore Lappin-Eppel, Prof. Dr. Éva Kovács vom Wiener Wiesenthal Institut und Rav Joseph Pardess. Die Veranstaltung wurde mit einer Gedenkzeremonie am Judenplatz beendet.
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren nach dem Symposium wieder in der Schule eine ausführliche Nachbearbeitung dieser sehr schwierigen Materie und konnten im Zuge des Besuchs zum einen Einblicke in eine ihnen noch unbekannte Opfergruppe der Schoa erwerben, als auch den wissenschaftlichen bzw. zum Teil universitären Umgang mit Zeitgeschichte kennenlernen.