In der letzten Schulwochen haben wir gemeinsam mit Raw Uri und den Professoren Rittenbacher, Steyrleithner und Tobisch einen Ausflug ins „Jüdische Burgenland“ gemacht. Dabei haben wir erfahren, dass von 1670 bis 1938 in den sieben burgenländischen Gemeinden Frauenkirchen, Eisenstadt, Kobersdorf, Mattersdorf, Lackenbach, Kittsee und Deutschkreuz viele Juden ansässig waren. Diese 7 Gemeinden waren wichtige jüdische Gemeinden in der jüdisch-orthodoxen Welt und sind sogar international unter dem Namen „Schewa Kehilot“ bekannt. 1938 wurde leider die jüdische Bevölkerung von den Nationalsozialisten aus diesen Gemeinden vertrieben, so dass heute keine Juden mehr dort leben.
Der erste Stopp unseres Ausflugs war beim Weingut Hafner, einem Winzer, der koscheren Wein produziert. Wir haben viel über den Anbau und den Verkauf von Wein erfahren und u.a. auch, wo der Unterschied in der Produktion von koscherem und unkoscherem Wein liegt. So konnten wir das in diesem Schuljahr in den Unterrichtsfächern Religion und Biologie vermittelte Wissen auch angewandt sehen. Anschließend bekamen wir eine Kostprobe von weißem und rotem Traubensaft – auch der war natürlich koscher und sehr lecker.
Die Familie Hafner hat uns sehr herzlich empfangen und sich viel Zeit für die Beantwortung all unserer Fragen genommen. Selbst Gastgeschenke durften wir mitnehmen! Nach der kleinen Stärkung sind wir mit Frau Hafner in den Weingarten gefahren und konnten dort selbst bei der Pflege der Weinreben mitarbeiten. Nachdem es ein extrem heißer Tag war, haben wir einen Eindruck davon bekommen, wie anstrengend die Arbeit eines Winzers sein kann.
Abschließend haben wir noch Halt in Frauenkirchen bei der jüdischen Gedenkstätte gemacht. Sie wurde am ehemaligen Standort der Synagoge errichtet. Im Inneren befindet sich eine Thorarolle aus Bronze, Tafeln mit den Namen der vertriebenen Familien und am Boden sind noch die Fragmente von der ehemaligen Synagoge zu sehen. Mit Hilfe eines QR-Codes konnten wir uns über die Geschichte der Juden in Frauenkirchen informieren.
Es war erstaunlich zu verstehen, dass noch bis vor wenigen Jahren, außerhalb Wiens eine lebendige jüdische Gemeinde existierte.
Die Schülerinnen und Schüler der 3A und der 3B