Am 1. und 2. Oktober 2016 fand die ESA Teacher’s Conference in Leiden (Niederlande) statt. Die ESA (European Space Agency/Europäische Raumfahrtagentur) hat 22 Mitgliedstaaten und wurde seinerzeit zur besseren Koordinierung der europäischen Raumfahrtaktivitäten gegründet.
Danna Awad (eine engagierte Lehrerin aus Oberösterreich) und ich wurden als Vertreterinnen für Österreich ausgewählt, an dieser besonderen Konferenz teilzunehmen. Insgesamt waren PädagogInnen aus 17 verschiedenen Ländern Europas zu der Konferenz angereist, was vom Team der ESA EDUCATION GROUP sehr anschaulich mit Hilfe einer Landkarte dargestellt wurde.
Nach einem mitreißenden Vortrag des ESA-Wissenschaftlers JAMES CARPENTER durften wir PädagogInnen das erste Mal aktiv und selbst produktiv sein. Unter dem Motto GET ME INTO SPACE bauten wir Raketen aus Papier, später durften wir mit Hilfe weiterer Materialien diese „launchen“ und in einem kleinen Wettbewerb testen, wessen Rakete die weiteste Strecke zurücklegen konnte.
Durch diese Aktivität erfahren die Kinder die Funktionsweise einer Rakete, sie nehmen Messungen vor, interpretieren Resultate und ziehen Schlussfolgerungen. Mit dem Basteln solcher Prototypen einer Rakete lernen die Kinder aber auch, ein Projekt zu entwickeln, zu forschen und ihre Ideen zu verwirklichen.
In weiteren Aktivitäten haben wir erfahren, wie Berge, Inseln, Flüsse und Städte aussehen, wenn sie von einem Satelliten aus fotografiert werden und unter dem Titel TEACH WITH SPACE wurde uns die Dringlichkeit der Observation der Erde verdeutlicht: alle sprechen vom Klimawandel, aber mittels der Visualisierung der Auswirkungen des Klimawandels durch Bilder der Satelliten wird uns (und dann auch den Kindern) erst so richtig klar, wie wichtig die Beobachtung der Erde von den Satelliten aus ist.
Der nächste Programmpunkt nannte sich THE ICE IS MELTING und zeigte uns den Unterschied von Land Ice und Sea Ice und die Auswirkungen durch das Schmelzen von Nord- und Südpol, was durch praktische Übungen auf beeindruckende Weise veranschaulicht wurde.
In einem weiteren interessanten Experiment (MAGIE DES LICHTS) wurde ein Spektroskop hergestellt, womit die Grundfarben erklärt wurden und EXPLORING THE SOLAR SYSTEM beschäftigte sich damit, dass die Erdoberfläche wichtige Hinweise für die Erforschung anderer Planeten gibt: zu diesem Zweck werden Krater untersucht, wo Meteore eingestürzt sind. Mit Mehl, Glitzerpuder und Kakaopulver, die wir in Schichten aufgetragen haben, wurden solche Kraterlandschaften nachgebildet und Murmeln standen stellvertretend für die einstürzenden Meteore.
Am zweiten Tag der Konferenz wurden wir mit dem Bus nach Noordwijk gebracht zum Tag der Offenen Tür im Europäischen Weltraumforschungs- und Technologiezentrum ESTEC. In der ESTEC arbeiten 2700 Menschen aus 22 europäischen Ländern sowie aus Kanada an Projekten, die nicht nur der Forschung über das All dienen, sondern auch viele wichtige Daten über die Umwelt und das Klima bringen.
Das Team von ESA verschaffte uns schon vor dem allgemeinen Besucheransturm Zutritt zum Forschungsgelände und stand uns mit wertvollen Programm-Tipps zur Seite. Ich kann meine Begeisterung über all die interessanten Vorführungen und die Mitarbeiter, die dort täglich forschen und uns Laien alles so gut erklärt haben, kaum in Worte fassen! Den krönenden Abschluss bildete ein persönliches Gespräch mit dem charismatischen Chef von ESTEC, Franco Ongaro.
Ich bin wirklich beflügelt von diesem Wochenende und es waren unzählige pädagogische Erfahrungen und Inputs, die ich in der Schule sofort umsetzen werde und die meinen SchülerInnen zugutekommen werden.
In diesem Sinne bin ich dem gesamten Team von ESA und ESTEC sehr dankbar für die wunderbare Erfahrung!
Marion Sternberg