Zwischen dem 6. und dem 9. Juni findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Viele von uns Schülerinnen und Schüler der 6A, die Unionsstaatsbürger:innen und bereits 16 Jahre alt sind, haben am 9. Juni erstmals die Möglichkeit zu wählen. Aus diesem Anlass haben wir uns im Zuge des Geografie- und wirtschaftlichen Bildungsunterricht sehr ausführlich mit der Europäischen Union und der Wahl zum Europäischen Parlament beschäftigt.
Das Europäische Parlament hat 3 Standorte: Brüssel, Straßburg und Luxemburg. Es ist die einzige europäische Institution, die direkt vom Volk gewählt wird und ist somit unsere Möglichkeit in der EU mitzubestimmen. Es hat vor allem 3 Aufgaben: die EU-Gesetzgebung, die politische Kontrollbefugnis und den Beschluss des EU-Haushaltes sowie seiner Kontrolle und Entlastung. Das Europäische Parlament wird in der Funktionsperiode 2024-2029 720 Abgeordnete haben, 20 davon werden aus Österreich sein.
Um die Arbeit des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates besser zu verstehen, haben wir das Erlebnis Europa im 1. Bezirk besucht und sind dort in einem Planspiel für etwa zwei Stunden in die Rolle von Mitgliedern des Europäischen Parlaments geschlüpft. Wir haben diskutiert, verhandelt und über EU-Gesetze abgestimmt. Konkret ging es um die Verabschiedung von zwei fiktiven Richtlinien: die „Wassersolidaritäts-Richtlinie“ zum Thema Wasserverbrauch, Wasserkraft und im Generellen dem Umgang mit der Ressource Wasser und die „Personenkennzeichnungs-Richtlinie“ zur Mikrochipimplantation. Wir wurden verschiedenen Fraktionen (Traditionalistenpartei, Solidaridätspartei, Freiheitspartei und Ökologiepartei) zugeteilt und haben die Information bekommen, welche Standpunkte wir zu diesen beiden Themen vertreten und durchsetzen sollen. Anschließend haben wir interaktiv mit Hilfe von E-Mails, Videos, Informationstexten Meinungen und Informationen von Expert:innen und Politiker:innen bekommen. Wir mussten Pressestatements abgeben und uns dann in 2 Arbeitsgruppen zusammenfinden, um uns auf die Inhalte der Richtlinien zu einigen. Wir haben einerseits entdeckt, wie wir unsere Stimme in den Entscheidungsfindungsprozess einbringen können, aber auch wie schwierig und komplex dieser Prozess sich gestaltet und wir konnten einen guten Einblick in einen Teilbereich der Tätigkeit des Europäischen Parlaments bekommen.
Um uns ein Bild machen zu können, welche Parteien wir wählen können und für welche Ideen diese Parteien einstehen, haben wir ein E-Mail an alle Spitzenkandidat:innen geschickt mit der Frage warum wir ausgerechnet diese Partei wählen solle. Von einigen Parteien haben wir sehr schnell und sehr ausführliche Antworten kommen, von anderen etwas zeitverzögert und von manchen nicht so ausführlich. Von einer Partei haben wir leider gar keine Antwort bekommen.
Am 9. Juni haben wir die Möglichkeit uns aktiv an der Europäischen Union zu beteiligen und deswegen ist unser Appell an alle, die wählen gehen dürfen: Nutze deine Stimme und gehe wählen!