Was mir die Schule auf jeden Fall mitgegeben hat ist die Sprache Hebräisch.
Absolventin im Interview: Pharmazeutin Juliette Izhak über ihren Werdegang
Was hat dich in der ZPC besonders geprägt?
Scheinbar hat mich diese Schule so sehr geprägt, dass es mir sehr wichtig erschien, dass meine Kinder bereits im Kindergartenalter bzw. auch in der Schule eine jüdische Erziehung genießen sollten.
Was vermisst du am meisten aus deiner Schulzeit?
Dass man jeden Tag seine Freunde sieht und zugleich auch die Unbeschwertheit, die man als Schüler bzw. Schülerin hat!
Wer war dein/e LieblingslehrerIn?
Frau Prof. Fischer. Der Deutsch-Unterricht war immer sehr interessant und sehr prägend. Nach einer Schularbeit – egal ob von unserer Klasse oder einer anderen – fasste Prof. Fischer immer aller fehlerhaften Sätze zusammen, und wir mussten dann gemeinsam die Fehler finden. Diese Art des Unterrichts bereitete mir sehr viel Spaß und ich profitiere noch heute davon.
Wo hast du deine schlechteste Note bekommen?
Ich wechselte in der 4. Volksschule in die ZPC, daher war Hebräisch für mich eine besonders große Herausforderung. Doch mithilfe meiner Mitschüler war auch dies kein Problem mehr und somit hatte ich in kürzester Zeit einen sehr guten Notendurchschnitt.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass die Klassenkolleginnen und Klassenkollegen vor einem Test immer sehr gerne meine Unterlagen bzw. meine Mitschriften zum Lernen kopiert hatten.
Hast du Schülerstreiche gespielt? Welche?
Nein!
Was – würdest du sagen – ist das Besondere an unserer Schule?
Ich würde sagen, es ist das Gefühl von Geborgenheit. In der heutigen Zeit, wo Antisemitismus eine sehr große Rolle spielt, kann man sich in der ZPC-Schule doch sehr behütet fühlen.
Wie hat die Schule dein jüdisches Selbstbewusstsein geprägt?
Es war wohl eine Mischung bzw. eine gute Ergänzung mit der jüdischen Erziehung zuhause. Was mir die Schule auf jeden Fall mitgegeben hat ist die Sprache Hebräisch. Diese habe ich ausschließlich durch die ZPC gelernt und bekomme diesbezüglich immer besonders positives Feedback.
Wie hat die Schulzeit deine Studienwahl beeinflusst?
Meine Interessen lagen klar in Biologie, Mathematik, Chemie und Latein. Ich wusste, dass ich etwas im medizinischen Bereich machen wollte, da kam mir das eine oder andere wie z.B. der Latein- Unterricht schon zugute, aber richtig beeinflusst hat mich die Schulzeit nicht, am ehesten vielleicht der Biologie-Unterricht mit Frau Prof. Aschenbrenner.
In welcher Situation hast du das letzte Mal an die Schule gedacht?
Ich denke öfters an meine Schulzeit zurück, denn mein ältester Sohn besucht derzeit die 2.AHS und da kommen somit sehr viele Erinnerungen hoch, denn man ist dadurch tagtäglich mit der Schulsituation konfrontiert. Außerdem werde ich beim täglichen Abholen meiner Kinder vom Kindergarten durch die Security bzw. durch die strengen Sicherheitskontrollen an meine Schulzeit erinnert.
Kurz über mich:
- Ich wurde am 12.02.1984 in Wien geboren. Ich bin verheiratet und habe 3 Kinder (11, 3 und 2 Jahre alt)
- Ich besuchte zunächst einen öffentlichen Kindergarten im 2. Bezirk in Wien.
- Die 1-3. Volksschule verbrachte ich in der Vereinsgasse, ebenfalls im 2. Bezirk.
- In der 4. Volksschule wechselte ich dann- auf Wunsch meiner Eltern- in die ZPC in der Castellezgasse, also ein paar Gassen weiter. Obwohl ich anfangs nicht sehr begeistert von dieser Idee war, da ich kein Wort Hebräisch gesprochen hatte und auch nicht allzu viele Schüler aus der ZPC kannte, fand ich ziemlich schnell Anschluss und sehr gute Freunde.
- Maturiert hatte ich im Jahr 2002.
- Anschließend studierte ich Pharmazie an der Universität Wien und arbeite zurzeit als Apothekerin in Wien.