PROFI-EHRUNG IM PARLAMENT
Nachdem es der 4.B VS in den letzten beiden Schuljahren gelungen war, viermal einen Platz in der Demokratiewerkstatt zu ergattern, folgte heuer am 20. April eine Auszeichnung und Ehrung durch Nationalratspräsidentin DORIS BURES.
Um 9.30 Uhr waren wir pünktlichst im Parlament erschienen und nahmen unsere reservierten Plätze ein. Insgesamt erhielten fünf Schulklassen diese Auszeichnung, aber wir waren eindeutig die Jüngsten, denn alle anderen kamen aus einer vierten Klasse Gymnasium.
Nach einleitenden Worten der Frau Nationalratspräsidentin wurde jeweils ein Schüler oder eine Schülerin zu Wort gebeten.
Unsere Amit musste leider bis zum Schluss warten, aber sie war so toll, dass sie alle beeindruckte mit ihrer wirklich einwandfrei vorgetragenen Rede. Die anwesenden Nationalratsabgeordneten und Bundestagsabgeordneten nickten sich schon während ihrer Rede begeistert zu und spendeten am Ende stürmischen Applaus.
Danach kam es zur Übergabe der Urkunden und der Medaillen, wobei alle Kinder der 4B von der Nationalratspräsidentin persönlich geehrt wurden.
Nach einem Gruppenfoto in der Säulenhalle wurden wir zu einem Umtrunk gebeten.
In der Hoffnung, den Kindern damit den DEMOKRATIE-Gedanken und den richtigen Umgang damit nähergebracht (oder zumindest in ihnen entfacht) zu haben,
alles Liebe
Marion Sternberg
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Hier können Sie die beeindruckende Rede von Amit selbst nachlesen:
„Mein Name ist Amit Sharon und ich besuche die 4. Klasse der ZPC im zweiten Bezirk. Gemeinsam mit meinen Freunden und meiner Lehrerin Marion Sternberg durfte ich die Demokratiewerkstatt viermal besuchen und es hat mir immer großen Spaß gemacht.
Jeder der vier Workshops war sehr interessant und wir haben vieles über unser Land Österreich und die Politik erfahren.
Nun wissen wir darüber Bescheid, dass Österreich eine Demokratie ist und darüber bin ich sehr froh. Denn eine Demokratie bedeutet
MITMACHEN
MITGESTALTEN
MITBESTIMMEN
Das durften wir in jeder Demokratiewerkstatt und das dürfen wir ab dem 16. Lebensjahr auch in unserem Land Österreich.
Aber eine Demokratie braucht
Pressefreiheit
Freie Meinungsäußerung
und unabhängige Medien
Nur so können Journalisten und Journalistinnen frei und kritisch über die Politik berichten.
So können sich auch alle Österreicher und Österreicherinnen über die Politik des Landes informieren.
Pressefreiheit bedeutet, dass jeder Bürger und jede Bürgerin das Recht hat zu schreiben was er oder sie denkt. Das ist in vielen anderen Ländern leider nicht so, da wird alles kontrolliert, bevor es veröffentlicht werden darf.
In Syrien wurden im Jahre 2015 über 40 Journalisten und Journalistinnen ermordet, weil sie Dinge gegen die Regierung geschrieben und veröffentlicht haben. Diese Länder nennt man Diktaturen und sie sind das Gegenteil von einer Demokratie wie sie in Österreich herrscht.
Aber auch Reporter müssen die Menschenrechtsgesetze befolgen und es darf auch niemand beleidigt oder verletzt werden.
All diese Dinge lernte wir in der Medien-Werkstatt INFORMATION STATT MANIPULATION.
Doch eine Demokratie braucht auch Gesetze, denn nur so kann die Herrschaft des Volkes funktionieren. Gesetze werden im Parlament gemacht. Im Nationalrat und im Bundesrat werden Gesetze beschlossen. Damit ein neues Gesetz beschlossen wird, muss die Mehrheit der Abgeordneten dafür stimmen.
Bei unserer WERKSTATT MIT PARLAMENTARIERN erfuhren wir auch über Gesetzgebung, Gewaltentrennung und die Arbeit von Parlamentariern und Parlamentarierinnen. Das war wirklich toll, als wir auch die Abgeordneten zum Nationalrat dazu interviewen durften.
Unsere Eltern haben nicht schlecht gestaunt, als wir ihnen zu unserer Abschlussfeier den tollen Film, den wir in dieser Werkstatt produziert haben, präsentierten.
Aber auch bei der politischen Werkstatt AUF DER SPUR DES GESETZES, bei der wir uns auf den Weg ins Parlament machten, lernten wir über das Entstehen von neuen Gesetzen und durften außerdem noch verschiedene Räumlichkeiten im Parlament besuchen.
So erfuhren wir, dass im Nationalrat 183 Mitglieder sitzen und der Bundesrat 61 Mitglieder aufweist.
Heute werden die Sitzungen im Fernsehen übertragen und so können sich auch alle Bürger und Bürgerinnen informieren und das ist sehr wichtig. Denn nur so können wir uns auch eine Meinung bilden.
Wir saßen auch im Ministerrat und spielten Minister. In Österreich gibt es derzeit 13 Ministerien. Für uns ist natürlich das Ministerium für Bildung sehr wichtig.
Ich hoffe, dass Frau Ministerin Hammerschmid sich dafür einsetzen wird, dass in nächster Zukunft die Schülerklassenzahl gesenkt wird und dass in Österreich bald alle Schüler bis zum 18. Lebensjahr in die Schule gehen dürfen, denn Bildung ist für alle sehr wichtig.
Denn nur so werden wir alle dem griechischen Standbild der Göttin Pallas Athene gerecht werden. Und hoffentlich alle weise und gebildet die Schule verlassen und Österreich immer eine Demokratie sein lassen.
Danke an alle, die uns den Besuch der Demokratiewerkstatt ermöglicht haben. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes.
Hoffentlich können noch viele andere Kinder diese Werkstatt besuchen, denn dadurch wird man schon als Kind für ein Leben in der Demokratie vorbereitet.
Danke nochmals!“